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Wissenschaft

Die mindframes for change Akademie ist wissenschaftlich orientiert und evaluiert unter wissenschaftlicher Begleitung die eigenen Aktivitäten.

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Wissenschaft und Praxis

Personalentwicklung, Personalausbildung und Weiterbildung - das sind Themen, die nach unserer Auffassung stark von wissenschaftlichen Erkenntnissen profitieren können. Betroffen sind Disziplinen wie Pädagogik, Psychologie, Neurobiologie und auch verschiedene Felder der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften.

Die mindframes for change-Akademie ist stark beeinflusst durch Forschungen des neuseeländischen Statistikers und Pädagogen John Hattie, die seit der Veröffentlichung seiner Studie "visible learning" im Jahr 2009 international für Furore sorgen. Sie wurde 2013 erstmalig in deutscher Übersetzung publiziert und gilt mittlerweile als Meilenstein in der empirischen Bildungsforschung. Hattie hat dabei untersucht, welche Faktoren welchen Einfluss auf den Lernerfolg von Schülern und Studenten haben. Es geht ihm darum, diejenigen Faktoren mit einer besonders hohen Effektstärke von den Faktoren mit nur geringem Effekt unterscheiden zu können. Grundlage der international größten ersten Untersuchung dieser Art sind 800 Meta-Studien, die ihrerseits auf 50.000 Einzelstudien mit 80 Millionen Personen basieren.

Ein zentrales Ergebnis dieser Studie ist, dass einige Einflussfaktoren existieren, die einen herausragend hohen Effekt auf den Lernerfolg von Schülern und Studenten aufweisen. Andere Einflussfaktoren haben zwar positive, jedoch deutlich geringere Effekte. Die besonders starken Effekte haben interessanterweise selten etwas mit den strukturellen und organisatorischen Faktoren (Rahmenbedingungen) zu tun, sondern viel mit den inneren Haltungen, den Grundeinstellungen der Lehrer an einer Schule.

Das Ergebnis ist im Grund nicht überraschend; fast jeder hat diese Erfahrung selbst in seiner Schullaufbahn gemacht. Es kommt nicht so sehr auf eine bestimmte Organisationsform der Schule oder auf die besonders hohe fachlich-inhaltliche Exzellenz von Lehrern an. Viel entscheidender ist der Geist, der an einer Schule weht. Anders ausgedrückt: es geht um die inneren Haltungen, aus denen heraus die Lehrer und Professoren mit ihren Schülern und Studenten arbeiten.

Hattie nennt diese inneren Haltungen in seinen Originaltexten "mindframes". Besonders wirksame Lehrer sind diejenigen, die sich als "change agents" verstehen. Aus der Kombination dieser Begriffe entstand der Name unserer Akademie "mindframes for change". Die besondere Leistung von John Hattie besteht darin, dass er es geschafft hat, dieses vermeintlich "weiche" Thema des Einflusses der inneren Haltungen auf Basis einer unglaublichen Datenmenge empirisch belegen und sichtbar machen zu können. 

Selbstverständlich hat die Hattie-Studie auch sehr kontroverse Diskussionen ausgelöst, da frei von jeder ideologischer oder weltanschaulicher Sicht jetzt Fakten auf dem Tisch liegen, die klar aufzeigen, dass ein Großteil der strukturellen und organisatorischen Fragen in der Bildungspolitik mehr oder weniger schlicht irrelevant sind. Das stellt viele bisher vorherrschenden Meinungen auf den Kopf.

Und hier sehen wir die die Brücke zum Kontext der Beratung in Jobcentern. Die berufliche Integrationsarbeit - ein spezialisiertes Gebiet der Erwachsenenpädagogik - verfolgt in der Regel ebenfalls das Ziel, Lernprozesse zu ermöglichen und zu unterstützen. Auch hier werden Klienten in Veränderungsprozesse hinein geführt und begleitet. Auch hier agieren Mitarbeiter in Jobcentern wie „change agents“. Und nicht zuletzt gilt es hier ebenso, einen funktionierenden Ablösungsprozess mit einem klaren Ende der Unterstützungleistung auf der Basis von möglichst eigenverantwortlicher Lebensführung zu erreichen (Übergang Jobcenter-Beruf). Ein Effekt, der bislang leider viel zu häufig nicht eintritt. Und ebenso wie in Schulen haben auch im Jobcenter die inneren Haltungen (mindframes) der Berater einen entscheidenden Effekt auf den Vermittlungserfolg. Daher ist es notwendig, den Beratern in diesem Punkt optimale Unterstützung anzubieten.

Übertragen auf die Personalentwicklung in Organisationen ergeben sich sehr vielversprechende neue Möglichkeiten:

  • eine Verbesserung der Wirksamkeit von Organisationen wird in der Regel nur noch bedingt durch weitere organisatorische Optimierung möglich sein.
  • die Potenziale der mindframe-basierten Mitarbeiterschulung sind bisher weitgehend vernachlässigt worden,
  • es ist sehr lohnenswert, die Ergebnisse internationaler Forschungen (USA, Neuseeland) aus dem Bereich der Lehrerfortbildung auch in Deutschland nutzbar zu machen.

Daher haben die Initiatoren der mindframes for change-Akademie u.a. mit Prof. Dr. Klaus Zierer von der Universität Oldenburg ein neuartiges Programm zur Ausbildung von Fallmanagern, Vermittlern sowie Leistungsgewährern und Führungskräften in Jobcentern entwickelt, das auf genau diesen Erkenntnissen beruht. Die Umsetzung erfolgt seit dem Herbst 2014.

Prof. Dr. Klaus Zierer ist der führende Hattie-Experte in Deutschland, er berät Schulen, Schulbehörden, Landes- und Bundesministerien. Als Herausgeber und Übersetzer der Hattie-Publikationen hat er sich intensiv mit den Grundlagen und Hintergründen befasst und steht im engen Austausch mit John Hattie in Bezug auf die weitere Umsetzung der Forschungsergebnisse in praxisgerechte Programme.

Gemäß dem Hattie-Grundsatz, dass letztlich der Effekt einer Maßnahme darüber entscheidet, ob sie einer anderen Maßnahme vorzuziehen ist, ist es uns wichtig, dass die Angebote der mindframes for change-Akademie evaluiert werden. Hierzu begleitet Prof. Dr. Zierer die Ausbildungen und evaluiert diese. Die Evaluationsergebnisse wiederum fließen in die Weiterentwicklung des Curriculums ein.

Auswahl wichtiger Konzepte und wissenschaftlicher Autoren

Neben den Ergebnissen der Hattie-Studien sind zahlreiche weitere Forschungen und Konzepte in die Konzeption unserer Angebote eingeflossen.

Exemplarisch seien hier einige wichtige Vertreter genannt, zu denen auch online schnell weitere Informationen zu finden sind:

  • Albert Ellis, amerikanischer Psychologe, Begründer der Rational-Emotiven-Verhaltenstherapie (REVT)
  • Aaron T. Beck, amerikanischer Psychologe, Begründer der kognitiven Verhaltenstherapie
  • Jeffrey Joung, amerikanischer Psychologie, Begründer der Schematherapie, einer Weiterentwicklung der kognitiven Verhaltenstherapie
  • Eckhard Roediger, deutscher Neurologe, Psychotherapeut und Autor, Spezialist für Schematherapie und schemafokussiertes Coaching
  • Daniel Kahneman, israelisch-amerikanischer Psychologe und Träger des Wirtschafts-Nobelpreises
  • Gerald Hüther, deutscher Mediziner, Neurobiologe und Autor
  • Manfred Spitzer, deutscher Psychologe, Neurobiologe und Autor
  • Gunter Schmidt, deutscher Volkswirtschaftler, Arzt und Psychotherapeut, er gilt als einer der Pioniere der Verbindung von Systemtherapie und Hypnotherapie nach Milton Erickson zu einem ganzheitlichen Konzept (hypnosystemisches Integrationsmodell)

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